Sechs erste und ein zweiter Platz für den RCA
Nachdem die World Masters Regatta zwei Jahre wegen Corona ausgefallen war, fand sie dieses Jahr endlich wieder statt – in Libourne in den Weinbergen von St. Emilion bei Bordeaux. Diese Regatta ist der Saison-Höhepunkt für viele Masters-Ruderer: 3200 Ruderer aus 50 Nationen von Australien bis Kanada und von Brasilien bis Japan hatten zu dieser Regatta für 622 Rennen gemeldet. Um die Vielzahl der Rennen zu realisieren, wurden die Frauen- und Männer-Rennen von Mittwoch bis Samstag über acht Bahnen ausgetragen.
Carola Bösinger startete als Schlagfrau in bewährter Besetzung mit Katrin Martin und Sybille Roller aus Offenbach im Doppelvierer in drei verschiedenen Altersklassen jeweils ergänzt durch eine vierte Ruderin. So gewannen sie gleich am Mittwoch souverän zusammen mit Sabine Winkler aus Berlin in der Altersklasse B (Mindestdurchschnittsalter (MDA) 36 Jahre). Am Freitag starteten sie mit Elke Müsel aus Speyer in der Altersklasse C (MDA 43 Jahre) auf der vom auffrischenden Wind benachteiligten achten Bahn. Hierbei wurden sie so ungünstig festgehalten, dass der Start misslang und sie das Rennen von hinten angehen mussten. Zuerst konnten die Norwegerinnen, dann bei der 500 Meter Marke auch die Niederländerinnen eingeholt werden. Mit diesen gab es ein zähes Ringen bis zur Ziellinie, das unser Team mit knappem Vorsprung für sich entscheiden konnte. In der Altersklasse D (MDA 50 Jahre) gingen die drei mit Corinna Bachmann aus Speyer an den Start und hatten erneut die starken Niederländerinnen in ihrem Lauf. Diesmal klappte der Start reibungslos und sie griffen beherzt an. So konnten sie in dem hart umkämpften Rennen einen Vorsprung von einer halben Länge herausfahren und diese bis ins Ziel verteidigen.
Spannend versprach auch das Rennen im Frauen Doppelvierer der Altersklasse E (MDA 55 Jahre) am Donnerstag zu werden. Hier fuhren Carola Bösinger und Gesa Kirsch mit ihren Würzburger Partnerinnen Cornelia Drewitzki und Astrid Freyeisen ohne vorher gemeinsam trainiert zu haben. Sie hatten einen schweren Lauf erwischt mit starker internationaler Konkurrenz. Die vier lagen bei 500 Meter an dritter Stelle und schafften es durch einen Zwischenspurt, sich auf den zweiten Platz vorzuschieben. Das Team aus Hamm, Litauen und der Ukraine war uneinholbar und holte sich den Sieg mit einer guten Länge Vorsprung vor unserem Team.
Carola Bösinger ging auch in zwei Riemen-Booten an den Start. Zuerst am Donnerstag zusammen mit Jutta Lolies (Hamm), Astrid Freyeisen (Würzburg), Claudia Haßmann (München) im Frauen-Vierer mit Steuerfrau Tessa Kuhn (Bremen) in der Altersklasse D (MDA 50 Jahre). Eigentlich war Gesa Kirsch als Steuerfrau eingeplant. Es stellte sich bei der Probefahrt heraus, dass das Boot für sehr kleine Steuerleute gebaut war. So wurde Tessa Kuhn kurzfristig als Ersatz gefunden, und zwängte sich in den engen Platz. Das Team kam gut ins Rennen, lag vorne und konnte das Sechs-Boote-Feld bis ins Ziel kontrollieren. Am Freitag startete Carola Bösinger zusammen mit Gesa Kirsch in einem international zusammengesetzten Achter der Altersklasse D. Auch in diesem Rennen waren sie vom Start weg vorne und kamen mit einem Vorsprung von mehr als einer Bootslänge als Siegerinnen ins Ziel.
Am Sonntag finden traditionell die Mixed Rennen statt, bei denen die Boote je zur Hälfte mit Frauen und Männern besetzt sind. Hier gingen Gesa Kirsch und Carola Bösinger in einer ausschließlich mit Aschaffenburger Ruderern besetzten Mannschaft mit Thomas Bräutigam und Andreas Stegmann im Doppelvierer der Altersklasse E an den Start. Die Bedingungen waren mit Schiebewind für unsere leichte Mannschaft günstig. Diesen Vorteil nutzten sie und gingen gleich am Start in Führung. Den Vorsprung ließen sie sich nicht mehr nehmen und bauten ihn sogar noch weiter aus. Mit eineinhalb Längen Vorsprung vor Polen, Frankreich und vier weiteren Booten kamen die vier überglücklich ins Ziel.
Bericht: Carola Bösinger, Gesa Kirsch, Fotos: Andreas Stegmann, Astrid Freyeisen