49. Bayerische Ruder-Meisterschaften in Schweinfurt am 24./25. Juli 2021

Langsam neigt sich die Hauptsaison 20/21 für die Ruderer dem Ende: am vergangenen Wochenende und standen nach dem Corona-bedingt meisterschaftslosen Jahr 2020 auch wieder die Bayerischen Meisterschaften auf dem Programm: am 24. und 25. Juli richteten der Schweinfurter RC „Franken“ zusammen mit dem Bayerischen Ruderverband die Bayerischen Meisterschaften 2021 auf dem gestauten Main in Schweinfurt über eine Distanz von 1000m aus.

Die Bayerische Ruderjugend nutzte ferner das Wochenende, um die Qualifikationsrennen für den Bundeswettbewerb in Salzgitter für die U15 Kinder nachzuholen, da über die Saison die vorgesehenen Regatten Pandemie-bedingt nicht stattfinden konnten. Dazu wurden die entsprechenden Rennen der Bayerischen Meisterschaften mit einer am Freitag für die Bundeswettbewerb-Rennen (nur für 13/14-Jährige) vorgeschalteten 3000m-Langstrecke kombiniert (2/3 der Wertungspunkte Langstrecke 1/3 1000m-Rennen).

Natürlich waren die Sportler des Ruder-Club Aschaffenburg auch dabei. Unter schwüler Sommerhitze konnten sich die RCA´ler insgesamt 8 Titel, 8 Vizemeisterschaften und 6 dritte Plätze holen. Hinzu kamen noch aus der Jungen & Mädchen BW-Quali-Langstrecke 1 Sieg, 1 zweiter Platz. Nur in sehr wenigen Rennen gelang den RCA-Sportlern/Mannschaften der Einzug in die Finals nicht.

Besonders hervorzuheben ist der Sieg von Daniel Martin in seinem Junioren B (U17) Riemenvierer in Renngemeinschaft (Rgm.) mit Moritz und Emil Weighart sowie Joseph Schuler – alle 3 vom Regensburger Ruderklub. Der Kampf um den Sieg war kein leichtes Unterfangen: die vier Ruderer der Renngemeinschaft Schweinfurt/Würzburg, die sich auf den Deutschen Jugendmeisterschaften jeweils für den internationalen Baltic-Cup (2021 in Trakai/Litauen) im Zweier o. Stm. und dem Doppelzweier qualifiziert hatten, gaben nicht kampflos auf: bis auf die letzten Meter blieb das Rennen spannend, jedoch konnte der RCA/RRK-Vierer mit Schlagmann Daniel Martin den erarbeiteten Vorsprung halten und holte sich somit den Titel mit 1,36s Vorsprung. Das Boot der Rgm. München und Nürnberg konnten die beiden ersten Teams leicht hinter sich lassen.

Auch im Junioren B Achter konnten Daniel Martin – wieder auf Schlag – zusammen mit den RCA´lern Pierre Hacker und Steuermann Frederik Zach sowie in Renngemeinschaft mit den Regensburgern Moritz und Emil Weighart, Joseph Schuler und Roman Winkler sowie dem Vilshofener Tim Katzbichler ihr Können unter Beweis stellen: sie fuhren ein souveränes Rennen und sicherten dem Ruder-Club Aschaffenburg vor der Renngemeinschaft aus München/Nürnberg einen weiteren Titel.

Ein weiteres Boot, dass sich nun Bayerischer Meister nennen darf, ist der Vierer ohne Steuermann der Junioren A (U19), den Oscar Nebel und Dario Hess in Renngemeinschaft mit den Passauer Zwillingen Julian und Lukas Grimm bestritten. Diese Mannschaft ging als amtierender Deutscher Jugendmeister selbstbewusst in ihr Rennen, ließen den Nürnberger Gegnern keine Chance und errangen souverän die Goldmedaille.

Die beiden RCA Juniorinnen A Paula Ruppert und Diana Popa zeigten im Doppelzweier was in ihnen steckt, legten eine sehr gute Leistung an den Tag, ließen die Konkurrentinnen aus Würzburg und München deutlich hinter sich und trugen einen weiteren Titel für den RCA bei.

Paula Ruppert und Diana Popa zeigten zusammen mit Dario Hess und Oscar Nebel im Junioren/-innen-Mixed-Doppelvierer A was in ihnen steckt und im vollen Finalfeld ein souveränes Rennen fahren. Gleich vom Start weg übernahmen sie die Führung und ließen auch die im Vorfeld stark eingeschätzten Gegnermannschaften aus Würzburg und München den Hauch einer Chance und bekamen dafür ihre wohl verdiente Goldmedaille – Nr. 5 für die RCA-Junioren. Die anderen Boote im Rennen hatten mit dem Ausgang nichts zu tun.

Für Paula Ruppert war das jedoch nicht die letzte Medaille an diesem Wochenende: auch im Juniorinnen A Einer konnte sie am Samstagmorgen einen Platz im Finale ergattern. Am Mittag ging es dann richtig zur Sache. Drei ihrer Konkurrentinnen ließ sie hinter sich, nur an der starken Passauerin Melanie Steininger kam sie nicht vorbei. Somit wurde ihr eine Silbermedaille verliehen, da Silber- und Bronzemedaillen erst ab 10 Startern vergeben werden.

Max Helfrich kam so ebenfalls zu einer Meisterschaftsmedaille: im Leichtgewichts-Jungen Einer 14 Jahre: im Vorlauf ließ er seine Gegner souverän hinter sich und zog somit als Sieger und einziger der 3 RCA-Starter in diesem Rennen in das Finale ein. Dort konnten sich nur die körperlich deutlich überlegenen Sportler aus Erlangen und Würzburg vor ihn schieben – er freute sich jedoch sehr über seine überraschende Bronze-Medaille im starken Feld.

Für die jüngeren Jahrgänge (U19) war das Wochenende ohnehin besonders spannend: konnten sie sich in Schweinfurt doch auch für den Bundeswettbewerb qualifizieren. Insgesamt drei der unter 15-jährigen Sportler des RCA ergatterten durch ihre hervorragenden Leistungen eines der heißbegehrten Tickets für Salzgitter. Das ist ganz besonders herauszuheben, da sich wegen Corona 2021 nur je ein Boot pro Bootsgattung und Landesverband überhaupt qualifizieren kann, und zwar nur in den Einern der 14-Jährigen sowie den Mannschaftsbooten 13/14 Jahre.

Frederik Zach und Max Helfrich sicherten sich die Teilnahme durch einen Sieg auf der Langstrecke im Lgw.-Jungen-Doppelzweier 13/14 vor 2 Erlanger Booten und durch einen 2. Platz hinter einem der Erlanger Zweier.

Lara Stumpf – 13-jähriges, leichtgewichtige RCA-Talent – startete mit Partnerin Thea Schubert im („schweren“) Mädchen-Doppelzweier 13/14: durch jeweils Rang 2 auf der Langstrecke und dem Meisterschaftsrennen über 1000m, wurde die gemeinsame Qualifikation leider nicht erreicht – jedoch wurde Lara Stumpf – als Leichtgewicht universell für leichte und schwere Rennen einsetzbar – durch die Bayerische Ruderjugend als Ersatzsportlerin für den nationalen Wettkampf in Salzgitter im September nominiert.

Für diese drei RCA´ler heißt es nun auch über die Sommerzeit fleißig weiter zu trainieren, um in Salzgitter in Top-Form zu sein und ihr Rudertalent auch auf nationaler Ebene zu beweisen.

Auch in den Altersklassenrennen ab 27 Jahre – den Rennen der Masters – war der Ruder-Club Aschaffenburg sehr erfolgreich vertreten und holte 3 Titel:

Der Mixed-Doppelvierer Altersklasse D (Mindestdurchschnittsalter 50 Jahre) mit Thomas Bräutigam, Gesa Kirsch, Philipp Valenta und Carola Bösinger lieferten sich ein spannendes Rennen mit zwei Booten aus Würzburg, jedoch waren sie es, die den Bugball als Erste über die Ziellinie schoben.

Einen weiteren Titel holten sie auch im Mixed-Doppelvierer Altersklasse E (MDA 55 Jahre) mit einer leicht veränderten Besetzung, nämlich Andreas Stegmann statt Phillip Valenta wiederum vor einer Würzburger Mannschaft.

Zudem wurden Gesa Kirsch und Thomas Bräutigam mit einem deutlichen Abstand Bayerische Meister im Mixed-Doppelzweier Altersklasse E.

Die Trainer und Sportler des Ruderclub Aschaffenburgs können insgesamt sehr stolz sein, denn mit ihren acht Siegen lagen sie im Vereinsranking der Regatta auf Platz fünf hinter den Vereinen aus den großen Städten wie München und Würzburg. Nun können sie entspannt in ihre wohl verdiente Sommerpause gehen und sich auf die Herbstkurzstrecken sowie eine hoffentlich wieder komplette Saison 2021/22 freuen.

Weitere Platzierungen:
Vize-Meisterschaften
Jung 2x 11+12: Leo Schubert, Jakob Jäckel
JF 4x A: Diana Popa, Paula Ruppert, Helena Bott in Rgm. mit Melanie Steininger (Passauer RV)
JM 8+ A: Jérôme Kipping, Oscar Nebel, Dario Hess, Daniel Martin, St. Frederik Zach in Rgm. mit Julian Grimm, Lukas Grimm, Gregor Höber (alle Passauer RV), Tim Katzbichler (RC Vilshofen)
SM 2- A LG: Tobias Oberhäußer, Georg Weihs
MM/W 2x C (MDA 43 Jahre): Carola Bösinger, Philipp Valenta
JM 4x A: Jérôme Kipping, Luis Lambert, Oscar Nebel, Dario Hess
SM 1x B LG: Georg Weihs

4. Platz:
JF 1x A: Diana Popa

5. Platz:
JM 1x A LG: Jérôme Kipping

Bericht: Diana Popa/Armin Hacker
Fotos: Armin Hacker

Bayerische Meister im Junioren-Mixed-Doppelvierer A: Diana Popa, Paula Ruppert, Oscar Nebel, Dario Hess

Qualifiziert für den Bundeswettbewerb: Lara Stumpf, Frederik Zach und Max Helfrich

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